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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 1.135 mal aufgerufen
 hier wird über den alltäglichen Wahnsinn geschrieben oder was Euch so einfällt......
IG-Kleines Deutsches Reitpferd M ( Gast )
Beiträge:

04.10.2005 14:05
Zuchtzielbeschreibung einmal "anders" (als Gag) Zitat · Antworten

Rassebeschreibung mal anders
Habe ich mal in einem anderen Forum entdeckt.(Urheber unbekannt,Herkunft unbekannt)


Ach ja, Tinker! Das ist ja nun die Steigerung von Friese und dann noch in Fehlfarben! Nur Deutsche können auf die Idee kommen, maukeschleppende scheckige Panzer für teuer Geld am Stück statt in handlichen Dosen zu importieren.

Genaugenommen machen Hafis halt alles, wenn auch nichts richtig...
Warmblöder hingegen machen nichts, das dann aber richtig
Isis gehen alle Gangarten, bloß keine richtig.
Quarters haben dafür erst gar keine Gänge. >
Fjordis sind Zebras im Tarnanzug.

Russen sind eben Russen. Sie verstehen unsere Sprache nicht, setzen sich über Regeln hinweg, fressen und saufen, was in Reichweite ist, und wenn sie einmal in Fahrt sind, sind sie so leicht nicht wieder unter Kontrolle zu bringen.

Arabo-Haflinger: I****ie und Wahnsinn vom Araber, Büffeligkeit vom Haflinger, Intelligenz vom Createure d'equide

Aegidienberger: Gangfehler in Potenz, Biotonnenhaftes Grünvernichtungsverhalten vom Isländer, marode Zähne vom Paso

Tres Sangre: dürrer Hals vom Araber, papierdünne Nerven vom Vollblüter und Motor vom Iberer = overtuned Crosscountry-Maschine

Quarab: I****ie und Wahnsinn vom Araber, keine Gänge vom Quarter, von beiden kein Hirn

Hafloaraber: ich sag nur übermotorisierte Dampfwalzen ohne Gewissen. Ein Hafi denkt wenigstens noch kurz nach, bevor er etwas platt macht. Wie schwachsinnig muß man sein um sowas mutwillig zu produzieren.

IG-Bleckunddecker ... noch mal zu den Isländern:
Und was ist mit den Isländern? Diese wie vom wilden Iltis verfolgten, mit hochgerissenen Köpfen, im Weiss rollenden Augen und schaumflockend um ihr Leben rasenden Fellbündel mit unaussprechlichen Namen, bestückt mit underdressden Reitern (vornehmlich kratzenden Wollpullover mit eingestrickten Originalästen), welche problemlos mit ihren Schuhabsätzen im Sand durchparien können.

Das deutsche Reitpony: Ähnlich wie das deutsche Warmblöd eigentlich gar keine Rasse. Nur deutsche Bürokratur konnte so einen Mix zur Rasse deklarieren. Im Gegensatz zum großen Verwandten fehlt dem Reitpony leider das "blöd". Genial aus meiner Kinderhassersicht ist allerdings der Geniestreich, diese Turboraketen zu Kinderponies zu erklären. Nicht ganz billig, aber eine absolut wirkungsvolle Art und Weise, sich seines nervenden Nachwuchses SCHNELL zu entledigen.
Warum man für diese vierbeinigen Miniatur-F16 mit Ponyintelligenz keinen Waffenschein braucht, ist mir allerdings nicht klar.

als da wäre der Alpenpanzer mit der Superbegabung, immer den gleichen Platz zum Stehen auszusuchen wie der dazugehörige Zweibeiner: "was jaulst du? warte, ich dreh mich mal auf der Stelle *knirsch* *fußknochensplitter* komisch, ich seh gar nichts... hast 'n keks?"
Eigenkörperwahrnehmung geht gen null - da helfen auch Körperbandagen a la Linda nix. Und die Beine des Reiters werden grundsätzlich nicht zur Körperfülle des Blondchens dazugerechnet. Im Viereck sind sie manchmal etwas langsam - auch von kapeeeh -, dafür gehen sie im Gelände ab wie Schmidts Katze. Sehr beruhigend, wenn man die Trittfestigkeit bedenkt, die sie mit ihren Waldbrandaustretern vorlegen....

Shettys sind keine Pferde, sondern verkleidete Hobbits und somit nicht in der Wertung.
Außerdem bist du selbst schuld, wenn du versuchst, dich mit einer höheren Intelligenz anzulegen.

Ach ja, war eben von Isis die Rede?
Diese netten puscheligen Pelztiere, die vorn zu schnell und hinten zu kurz sind für ihre meist mittelalterlich erst zum Reiten gekommenen, Großpferde (alles was über 1,40 Stm hat) wie die Pest fürchtenden Reiter/Besitzer. Wahnsinnig haarig - im Winter darf man sie nicht reiten sonst schwitzen sie u. man muss sie trockenföhnen.
Im Sommer haben sie meist Ekzem und müssen mit einer Art Ganzkörperkondom vorzugsweise in Preussischblau herumtappen.
Ab Herbst finden sie ihre heimischen Koppeln fad u. brechen durch alles durch was nach Zaun aussieht. Am liebsten im Pulk. Knattern dann durch die Gegend und machen diese unsicher.
Kriechen auch sonst überall durch.
Kommen sie angetöltet drehen alle anderen Pferde am RAD - wieso eigentlich? Schockiert
Weils einfach hektisch aussieht.
Kosten tatsächlich viel zu viel Geld, und tölten können sie dann trotzdem nicht immer..., oder sie können tölten, dafür aber nicht traben und/oder galoppieren und/oder Schritt gehen.
(aber Großpferde-Erschreck-Modus ist ein PLUS-Faktor, kein Minus *hämischgrins*)
Isländer: Auf die Nieren, fertig - los !!"
BDB IG-KLDR MV

Hansa Offline

Schreiberling

Beiträge: 3

06.08.2009 16:55
#2 RE: Zuchtzielbeschreibung einmal "anders" (als Gag) Zitat · Antworten

Das is guuuut.
Hat noch wer Ideen?

ADMINISTRATOR Offline

ADMIN


Beiträge: 135

06.08.2009 22:07
#3 RE: Zuchtzielbeschreibung einmal "anders" (als Gag) Zitat · Antworten

da wär noch die zuchtschau...die lustige....(Satire)
quelle: sabine bröckel, mit deren freundlicher genehmigung.

Text Eine Zuchtschau die ist lustig...

Eigentlich habe ich ja gar keine Zeit, überlege ich so vor mich hin, als der Hörer wieder auf der Gabel des Telefons liegt. Mein Ohr ist noch ganz heiß von dem Gespräch, dass mir der Verbandsvorsitzende gerade aufgenötigt hatte. „Einladen“ wollte er mich. Ha, Ha, Ha... Natürlich war ein Haken an der Sache. Wenn man von einem Verbandsvorsitzenden zu irgendeiner Veranstaltung eingeladen wird, ist dies meist mit der Verpflichtung verbunden, dort auch einen „Hilfseinsatz zum Wohle der Allgemeinheit“ – also mit anderen Worten zum Wohle des Vorstandes – ab zu leisten. Und so klingen auch heute die Worte in mir nach:“... wenn du sowieso da bist, könntest du doch vielleicht als Schreibkraft für die Richter ...? Nein, natürlich musst du nicht den ganzen Tag ... Nein, natürlich bist du nicht die Einzige, die die Fingerfertigkeit besitzt, mit einem Kugelschreiber um zu gehen ... Klar, haben wir auch noch andere Mitglieder, die des Schreibens mächtig sind ... Du hast doch aber bereits Erfahrung. Du weißt doch selbst wie das ist, wenn der Papst am Sonntag im Kettenhemd tanzt. Da hat doch keiner mehr Zeit für lange Erklärungen. Da braucht es Leute mit Plan in den verantwortungsvollen Positionen ...

Auf diese schleimige Tour falle ich ja wohl gar nicht rein! Die verantwortungsvolle Position sieht dann so aus, dass man entweder bei sengender Sonne, strömendem Regen oder Windstärke 10 unter einem wahlweise zu kleinen Sonnenschirm, Regenschirm oder gar keinem , weil bei der ersten Böe weggewehten Schirm sitzt und mit entweder schwitzigen oder klammen Fingern Formulare ausfüllt. Bei Sturm erhöht sich die Schwierigkeitsstufe noch mal um ein Vielfaches, weil das Papier dem entflogenen Schirm folgt und man dann noch mit der Schmach leben muss, von wütenden Vorführern angeschnauzt zu werden, deren Pferdchen die vorbeitreibenden Seiten der Protokolle mit entsetztem zur-Seite-springen quittieren. Im besten Fall kann man sowohl die freifliegenden Papiere als auch die freilaufenden Pferde, vor größerem Schaden bewahren, indem man sie unter Einsatz des eigenen Lebens wieder einfängt. Nicht dass man für solch eine beherzte Tat von irgendwem mit dem goldenen Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet würde. Schließlich sehen alle Beteiligten einen als Buh-Mann an, weil man nicht im Stande war das bisschen Papier fest zu halten. Wo man doch schließlich sonst nichts anderes zu tun hat!

Klar erwarten auch alle Verständnis dafür, wenn die Umgangsformen an so einem Tag der Hektik zum Opfer fallen. Es sei denjenigen, die mit dem Gedanken spielen, sich für solch eine Veranstaltung einspannen zu lassen, daher geraten, nicht auf ein Bitte oder gar Danke zu hoffen für ihre Mühen.

Und wenn der Imbisswagen abends um sieben nur noch kalte Fritten und eine einsame verkokelte Bratwurst auf der Speisekarte hat, weil nach sechs ja sowieso niemand (Niemand sind in dem Fall Sie!) noch was zu essen möchte und die Friteuse bereits gereinigt und aufgeräumt wurde, so nützen Ihnen wortreiche Erklärungen, dass Sie von acht Uhr morgens bis eben schlicht nicht die Zeit gehabt hätten, Ihrem Grundbedürfnis der Nahrungsaufnahme nach zu kommen gar nichts. Die Küche ist und bleibt kalt. Vorausschauende Helfer haben sich für diesen Fall ein paar belegte Brote oder ein, zwei Schokoriegel von zuhause eingepackt. Herrschen jedoch am Tag der Schau hochsommerliche Temperaturen, ist es mit dem Genuss der Notration auch Essig, weil die Schokolade und die Butter sich verflüssigt haben und Schinken oder Käse ihren einstigen Zustand auch nur noch erahnen lassen, wenn sich die Ränder wie Schillerlocken um die Brotscheiben ringeln. Eine sehr unappetitliche Geschichte. Und die Tasche ist dank der von der Butter verbliebenen Reste für immer mit Fettflecken ruiniert.

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Mit den Getränken hat man im übrigen auch nicht mehr Glück, denn wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss sehen was übrig bleibt. Und wer erwartet, dass das Kühlaggregat für eben jenen übrig gebliebenen kläglichen Rest auch nach 18.00 Uhr eingeschaltet bleibt, der glaubt wahrscheinlich auch an den Osterhasen oder den Weihnachtsmann. Jedenfalls tut man auch gut daran, sich in Getränketechnischer Hinsicht ebenfalls selbst von zuhause aus zu versorgen, weil man sonst statt Mineralwasser nur noch Bier bekommt und das auch noch in Pissleu.

In meine Überlegungen bimmelt wieder das Telefon. Ob man denn jetzt am Sonntag verbindlich mit mir rechnen könnte, fragt nun der Hofherr bei mir an, bei dem der ganze Zirkus statt finden wird. Mein Einwand dass ich mich noch nicht entschieden hätte und zeitlich bei mir am Wochenende ja auch schon alles so knapp sei, ignoriert er einfach und hält mir entgegen, dass es doch allen gleich gehe und er sich auch was besseres vorstellen könnte für seine wenige Freizeit, als wild über Heim und Hof einfallende Züchterhorden. Nur wenn jeder sich vor der Arbeit drückt, sieht er dann auch nicht mehr ein warum er als einziger die Verbandfahne hochhält. Und dann gäbe es eben keine Zuchtschau mehr und blablabla.... es folgt ein ca. 10 Minuten anhaltender Monolog über Unzuverlässigkeit und mangelndes Gemeinschaftsdenken . Mehrere Versuche meinerseits ein paar zugkräftige Argumente einzuwerfen und damit meinen Sonntäglichen Frieden zu retten werden einfach überhört und er verabschiedet sich kurz und knapp mit den Worten: „Also, dann bis Sonntag, pünktlich acht Uhr!“ Es knackt in der Leitung und das tuut, tuut, tuut das aus dem Hörer kommt, duldet keinen weiteren Widerspruch.

Wie vom Wetterbericht prophezeit, beginnt der Sonntag morgen mit Kaiserwetter. Wenn der Rest der Prognosen auch eintrifft, sollten eine wasserdichte Regenjacke und Gummistiefel mit ins Auto, denn es ist laut Meteorologen mit Gewittern und Sturmböen am Nachmittag zu rechnen. Na dann man tau.

Der Veranstaltungsort liegt morgens um acht noch in sonntäglicher Ruhe. Die Leute sind wahrscheinlich noch alle in der Kirche zum Frühgottesdienst. Ich parke auf der dafür ausgeschilderten Kuhwiese und trete beim Aussteigen auch prompt in einen frischen Haufen Dung, der die Ausmaße des Eriesees hat. Zum Glück aber nicht auch noch die Tiefe, sonst wäre in meinem Nachruf womöglich gestanden: Sie ertrank in den Exkrementen eines Rindviehs.

Im noch taufeuchten Gras ist das Malheur dann bald beseitigt. Die Schuhe sind nach ein wenig hier und dort abstreifen schon wieder fast sauber.

Apropos Körperausscheidungen: Der Toilettenwagen ist geöffnet und noch jungfräulich rein. Dann nichts wie rein ins WC, bevor sich der Zustand desselben zum Nachteil verändert. Der frühe Vogel fängt eben doch den Wurm – zumindest kann er als erster die Toilette benutzen.

Frisch erleichtert schlendere ich Richtung Meldestelle. Ich treffe hier tatsächlich ein paar Frühaufsteher, welche die Tonanlage auf ihre Funktion überprüfen. One, two, one, two … this is a test, schallt es über die Ostfriesischen Weiten. Ein Krächzen, jetzt ein Knacken und dann das obligatorische Übersteuern, wenn Mikrophon, Verstärker und Lautsprecher ihre Schallwellen überlagern. Ein hoher Pfeifton, der kurz vor dem Bereich dessen liegt, was nur noch Fledermäuse wahrnehmen können erstirbt in grellem Kreischen.

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Irgend jemand stellt diesen ohrenbetäubenden Lärm aus und schickt statt dessen ein wenig Countrymusic durch den Äther. Jonny Cash besingt den „Ring of fire“ … and it burns, burns, burns the ring of fire, the ring of fire. Hatte der Mann Hämorriden als er den Text schrieb? Zwischendurch wird der Gesang nun wieder von „Test, test, test“ –Rufen unterbrochen.

Der Platz füllt sich nun langsam. Der Geruch von Friteusenöl entströmt der Imbissbude. Es ist 20 Minuten nach acht! Die ersten Zugfahrzeuge mit Anhang in Vollpoly, Holz mit Polyhaube oder Holz-Planenkonstruktion füllen mittlerweile die Wiese mit der Naturdüngerauflage. Gesprächsfetzen, Lachen, Türenschlagen und das Gepolter von Pferdehufen auf Holzböden – eine bunte Mischung vielfältiger Geräusche werden zum Richtertisch herübergetragen. Auch hier herrscht mittlerweile geschäftiges Treiben. Sonnenschirme werden aufgespannt, Partygarnituren aufgeklappt und die ersten Rufe nach dem Sanitäter werden laut – Der Eigentümer eines in der Metallkonstruktion des Biergartentisches verklemmter Finger verlangt nach fachärztlicher Behandlung. Der Schaden kann dann aber auch mit einem Heftpflaster geheilt werden. Männer ertragen eben Schmerzen nicht so gut wie das schwache Geschlecht. Vermutlich würde die Menschheit längst ausgestorben sein, hätte der liebe Gott damals Adam mit dem Kinderkriegen beauftragt.

Gegen neun Uhr sind dann alle Beteiligten in trauter Eintracht versammelt ... Einzig der Zuchtleiter fehlt. Ausgerechnet ohne ihn kann die Veranstaltung nicht beginnen, denn er ist derjenige, welcher die Pferde in den einzelnen Klassen beurteilen und platzieren soll.
Flexibilität ist nun angesagt, sowohl von den Teilnehmern, als auch vom Vorstand des Verbandes und last but not least von uns, den Helferlein. Während ich die undankbare Aufgabe erhalte, die Leute zu vertrösten, die bereits am Start stehen, wird von den Verbandsoberen eifrig telefoniert. Er steckt im Stau, weiß man nun zu berichten. Kein Problem denkt der Unwissende nun, der Mann ist nur wenige Kilometer von hier zuhause. Selbst wenn das Stauende vor der Haustür läge, müsste es ihm theoretisch möglich sein, in spätestens einer Stunde sein Richteramt bekleiden zu können.

Allgemeine Erleichterung, es geht gleich los! Man fängt, um die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, mit den jüngsten Teilnehmern der Schau, den Fohlen an. Die sollten ihren Auftritt zwar erst am Nachmittag haben, aber für das Chippen und zeichnen für den Equidenpass wird die Hilfe des Zuchtoberen nicht nötig. Die Handlanger machen das sonst auch alleine.

Soweit so gut. Bei aller Umterminiererei hat das Organisatorenteam leider nicht bedacht, dass einige der Jungtiere erst am Nachmittag angeliefert werden. Pünktlich zu ihrem ersten großen Moment. Währenddessen wird bei den Teilnehmern, die für die Vormittags-Ringe genannt haben Unmut laut, denn einige hatten gehofft, zur Sportschau wieder zuhause zu sein. Und auch die Zuschauer wirkten ziemlich orientierungslos, stimmte doch das Treiben auf dem Platz nicht mit dem Programmheft in ihrer Hand überein.

Die Zeiger der Uhren rücken unerbittlich vorwärts. Es ist kurz nach zehn und kein Zuchtleiter in Sicht. Die Chipperei und das aufnehmen der Abzeichen hat wenig Unterhaltungswert für das Publikum.



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Auf Drängen der Helfer wird noch einmal telefoniert. Der Stau hat sich aufgelöst! Ein Glück. Wann er denn rechnet, bei uns sein zu können? Nicht vor 14 Uhr!!! Um Gottes willen, wo steckt denn der Mann? Kurz hinter Frankfurt. Moment mal, das Frankfurt am Main, das in Hessen liegt??? Eben dieses! Der Gute hatte gestern abend seinen Flieger verpasst, der ihn aus Frankreich in den Norden Deutschlands zurück bringen sollte. Die erste Möglichkeit heute Morgen eine Maschine zu bekommen, nahm er wahr. Die landete aber nicht in Bremen, sondern in eben jenem Frankfurt in Hessen, von dem er sich nun gerade einmal ein paar Kilometer weg in unsere Richtung bewegt hatte. Realistisch gesehen ist sogar vor 15 Uhr nicht mit ihm zu rechnen. Und noch realistischer gesehen steuern wir auf ein Desaster zu. Es sind 15 Ringe zu richten. In jedem Ring laufen vier bis acht Pferde, denn es sind an die 80 Zuchttiere angemeldet. Wenn wir für jede Präsentation der jeweiligen Klassenteilnehmer nur zwei Minuten einkalkulieren, plus fünf Minuten pro Schrittring und 15 Siegerehrungen auf ein Zeitmaß von 6 Minuten inklusive Ehrenrunde festsetzen, können wir die ganze Schau in fünfeinhalb Stunden bewältigen. Dies jedoch ab 15.00 Uhr zu schaffen ist unmöglich. Zumal die Sonne nun immer öfter hinter den Wolken verschwindet und es bereits merklich kühler geworden ist. Eine Halle steht natürlich nicht zur Verfügung.

Improvisationskünste sind nun gefragt, denn es besteht ganz akut Handlungsbedarf. Innerhalb kürzester Zeit ist unser Kriegsrat zusammengetrommelt und zum Entschluss gekommen, wir fangen ohne den hohen Herren an. Die beiden zu Richtern auserkorenen Verbandsoberen schieben sich hinter den Klapptisch. Neben meinem Schreiberjob, habe ich nun auch noch die Ehre, als Sprecher das Mikrofon zu bedienen und auch unter den Teilnehmer finden sich nun Hiwis (Hilfswillige) die mit eingespannt werden. Es ist zugegebener Massen eine sehr provisorische Truppe, aber der Spaßfaktor ist trotzdem oder gerade deswegen riesig.

Der erste Teilnehmer trabt in das abgesteckte Viereck. Er kippt fast unser Timing, weil er keinen Plan von dem hat, was nun von ihm und seinem Pferd erwartet wird. Ich tue so, als würde ich dem Publikum erklären was nun hier abläuft, damit dem armen Kerl die ganze Sache nicht zu peinlich wird und greife zum Mikro. Mit lauter, fester Stimme spreche ich hinein. Aber nicht laut genug für den Mann im Rund, der mir zu verstehen gibt, dass er mich nicht hören kann. Ich gebe noch ein paar Phon zu:“ Im Schritt gerade auf die Richter zu. Offenes Mustern“. Leider lag unser kleines Verständigungsproblem wohl doch nicht an der mangelnden Akustik. Er begreift nicht, was er machen soll. Ich hake nach: “Wie, was offenes Mustern ist? Das Pferd steht im Seitenbild vor den Richtern, so dass alle vier Beine sichtbar sind. Alles klar? Der Vorführer stellt sich vor den Kopf seines Pferdes. Nicht so nah, sonst sind die Schneidezähne in Gefahr. Natürlich nicht die des Pferdes, sondern ihre, wenn sich die Stute von einer Fliege gekitzelt, genötigt fühlt das strubbelige Haupt zu schütteln. Da kommt es ihrem Liebling bekanntlich und im allgemeinen nicht so genau drauf an, auf wessen Kopf, der Tinkerschädel in der Bemühung trifft, den kleinen geflügelten Quälgeist zu vertreiben. Natürlich ist sie eine ganz Liebe, die ihr Herrchen niemals absichtlich verletzen würde. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass sie ihnen den Kiefer absichtlich bricht. Aber wir wollen die Sanitäter doch nicht unnötiger Weise bemühen“. Er tritt folgsam einen Schritt zurück und setzt seinen Fuß auf die Absperrstange, die auf der Erde liegt und unter seinem Gewicht wegrollt. Nun stürzt er doch noch fast. Es passiert aber glücklicherweise nichts Schlimmeres. Das Gleichgewicht hat ihn wieder und das Paar steht nun wie ein Denkmal vor der Juroren. „Ja genau so.“


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Ich glaube, er hat es begriffen. Ich stelle die beiden vor. Der Vorführer schüttelt den Kopf. Nein bedauert er, sein Pferd heißt nicht Gipsy und er sei auch nicht Hans Meier aus Bremen. „Welche Startnummer haben Sie?“ Gleich verliere ich die Contenance. „ Dreiundachzig oder so, glaube ich. Wir haben nach genannt.“

Ich spreche jetzt mit ihm, wie mit einem kleinen Kind, dem man begreiflich macht, das es noch nicht ohne Stützräder Fahrrad fahren kann:“ Liebe Nummer Dreiundachzig oder so, was machen Sie denn jetzt schon im Ring, wo wir doch auf die Starnummer eins warten?“ „Ich dachte ...“ „Überlassen Sie das Denken Ihrem Pferd, das hat den größeren Kopf und nun Abmarsch!“ Die Zeit läuft. Nummer eins ist jetzt im Ring. Leider wieder ein ganz Planloser. Ich erkläre auch ihm, was die Richter sehen wollen. Jetzt bin ich aber nicht mehr so diskret. „Nach dem Aufmustern führen Sie Ihr Pferd im Schritt geradeaus von den Richtern weg. Dann rechte Hand und antraben. Einmal um die Dreiecksbahn. Vor den Richtern halten. Aufstellen. Fertig“ Er beginnt mit seiner Vorstellung und biegt zum Traben links ab. „Rechts!!!“ brüllen die Richter, das Publikum und ich im Chor. Der Gute wirkt nun leicht verstört, findet aber doch noch den richtigen Weg.

Ich schaue diskret auf die Uhr. Das schaffen wir nie. Nummer zwei ist nicht da. Nummer drei zieht vor. Vier folgt. Nummer 83 oder so darf nun auch endlich. Ganz kapiert hat er das System noch nicht. Aber der Termindruck lässt die Richter großzügig darüber hinwegsehen. Die Herren vergeben die Noten für Typ, Gebäude, Fundament, Schwung, Gesamteindruck, ich trage sie in Notenbögen ein, zähle die Zahlenkolonnen zusammen und dividiere sie wieder durch die fünf Kriterien, obwohl ich ein Zahlenlegastheniker bin, stimmt die Endnote mit dem Ergebnis der Richter überein. Wertnote bekannt geben. Der nächste bitte ... Keiner mehr da? Prima! Auf zum Schrittring. Der Qualitätsunterschied zwischen den Pferden ist groß. Das Urteil fällt schnell. Wir bitten die drei Tinkerdamen zur Siegerehrung. Die erste Schleife hängt, da tippt mir jemand auf die Schulter:“ Entschuldigung, ist das hier der Ring der Tinkerstuten?“ Ich nicke. „Ich habe nämlich auch noch eine vorzustellen, die Startnummer zwei.“ Ich schaue ihn an, als hätte er mir erzählt, er sei eben hier mit seinem Ufo gelandet.

Also, Kommando Siegerehrung unterbrechen, Nummer zwei darf auch noch mitmachen. Seine Vorstellung ändert zum Glück nichts an der zuvor festgelegten Rangierung. Es steht einfach noch ein fünfter bei der Preisvergabe hinten an.

Klasse um Klasse zieht nun flott an uns vorbei: Lewitzerstuten, Pinto-Ponies. Wie nur zwei Teilnehmer? Prima die legen wir zusammen mit den Pleasure-Stuten. Die sind auch nur zu zweit. Zeit gespart. Weiter mit Marathon-Richten. Wir sind fast wieder im Zeitplan.

Allerdings findet der Spaß nun seinen Höhepunkt bei den Warmblutstuten.

Gegen halb zwölf war ein auffälliges Gespann auf der Wiese eingetroffen. Das Zugfahrzeug, ein Opel Ascona älteren Baujahres, hing hinten so tief, das die Radkästen auf dem Profil der Hinterreifen schliffen. Das Rätsels Lösung schien klar, als sich der Inhalt des Wagens förmlich nach draußen ergoss. Fahrer und Beifahrer wogen zusammen schon gut und gerne 250 Kilo. Vermutlich hatte das Auto damit schon die höchstmögliche Zuladung erreicht. Auf die Rückbank aber quetschten sich drei weitere Personen, darunter zwei Jugendliche, die gemeinsam etwa 200 Kilo auf die Waage brachten und eine Frau, deren Gewicht ich gar nicht zu schätzen wage.
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Jedenfalls sprang das Kraftfahrzeug, nachdem seine Passagiere nach draußen gequollen waren, förmlich in seine vom Hersteller geplante Position zurück, was meint: In den Radkästen konnte man die kompletten Hinterreifen sehen. Das heißt, wenn man genügend Zeit hatte, zum Zeitpunkt der Ankunft der Sippe genauer hin zu schauen, was ich ja nicht wirklich hatte..

Aber jetzt zieht der beleibte Tross, bei dem es sich offensichtlich um eine Familie mit zwei Kindern und einem sonstigen Verwandten handelt, immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Das liegt einerseits an der sehr lauten Sprechweise der Personen und andererseits daran, dass dem 1 ½-Pferde-Anhänger zunächst eine Stute mit Fohlen entsteigt, für die dieses Maß der Bauweise des Transporters schließlich auch gedacht ist. Aber wo das dritte Pferd Raum bei dieser Fahrt gefunden hatte, welches jetzt über die Rampe nach draußen geführt wurde, ist allen unerklärlich.

Meine Aufmerksamkeit richtet sich nun wieder auf das Geschehen direkt vor mir. Die erste Warmblutstute wird eben vorgestellt und so verschiebe ich die Lösung des kniffligen wie-passen-zwei-Pferde-und-ein-Fohlen-in-einen-Anhänger-der-für-ein-Pferd-mit-Fohlen-oder-zwei-kleine-Ponies-gebaut-wurde-Rätsels auf später. Spätestens beim wieder einladen der Tiere klärt sich der Zauber auf.

Fünf Stuten präsentieren sich uns nach einander. Dann betritt das erste Mitglied dieser Flodder-Family die Arena. Bislang nahm es das Gros der Teilnehmer es mit der Kleiderordnung, die weißes Oberteil und schwarze Hose vorschreibt, nicht so genau. Die Allgemeinheit trug Jeans. T-Shirts aller Farbvariationen ergänzten das mehr oder minder geschmackvolle Ensemble. Auch bei den Pferden legten einige Aussteller keinen gesteigerten Wert auf Äußerlichkeiten. Bei Lewitzern und Tinkern ist die lange Wallemähne sowieso Markenzeichen und wird weder frisiert noch eingeflochten. Allerdings konnte sich bei den 3-jährigen und älteren Warmlütern das Vorführen an der Trense mittlerweile etablieren. In die Gesichter der Jungpferde hängte man entsprechend dem Ausbildungsstand doch meist saubere Nylon- oder Lederhalfter und dazu farblich passende Stricke oder Führketten.

Nun steht Stute Nummer sechs zur Bewertung vor uns. In ihrer ungepflegten Mähne stecken noch Strohhalme und das Halfter ist mit einem blauen Strohband zusammengeflickt. Die ursprüngliche Farbe des restlichen Halfters ist nicht zu identifizieren. Zur Zeit würde ich sagen: graubraun mit Grasflecken in Grün. An den Ring ist ein Kälberstrick aus Sisal geknüpft, den einer der Männer jetzt in der Hand hält. Sein Oberkörper wird von einem ärmellosen Baumwolle-Feinripp-Unterhemd notdürftig bedeckt. Die Hose, deren Farbe als Ton in Ton zum Halfter der Stute passend (man trägt immer wieder gerne Partnerlook) bezeichnet werden könnte, war in früheren Jahren mal aus Cord, der jetzt allerdings sehr abgenutzt wirkt. Der Hosenbund wird vom Spiegeleierbauch (wird als solcher benannt, wenn Mann seine Eier nur noch im Spiegel sehen kann..) komplett verdeckt, obwohl er schon eher auf der Hüfte als um die nicht vorhandene Taille sitzt. Die Füße stecken in Adiletten, also in Badelatschen mit drei Streifen. Aber mit Socken drunter. Abgerundet wird das ganze Bild durch einen Cowboyhut aus Stroh, der auch schon bessere Tage gesehen hatte.

Vergeben wir eigentlich heute einen Preis an das kurioseste Paar? Ohne Frage, dann steht hier der Sieger!


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Auf dem Dreieck beim Traben geraten die Massen in Bewegung. Die erste Adilette bleibt auf der Strecke und wird wieder eingesammelt. Leider trennt sie sich in der Kurve abermals von ihrem Träger. Diesmal verliert dieser aber keine Zeit mehr mit Latschensammeln, sondern kickt die zweite auch noch von sich. Auf Socken geht er in die zweite Kurve. Allerdings droht jetzt auch die Hose sich zu verabschieden und folgt dem Gesetz der Schwerkraft. Man sieht auf der zweiten Geraden jetzt den Hosengummi der Unterwäsche. Die Zuschauer johlen und feuern ihn an. Als er versucht zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten ist, ruft ein ganz Spaßiger ins Rund: Lauf weiter und laß rutschen, du hast doch noch ne Büxe drunter!“ Der Floddermann gibt atemlos zurück:“ Ich weiß doch nicht ob die sauber ist!“ Während die Zuschauer das Schauspiel genießen, weiß ich nicht so richtig, ob mein Humor für diese Darbietung ausreicht.

Aber sein Sohn, der als nächster ins Rennen geschickt wird, setzt noch einen drauf. Pferd und Vorführer tragen anscheinend eine Art Familientracht. Sie sehen nahezu gleich aus, wie ihre Vorgänger. Selbst der Hut ist identisch. - 7

Junior sprintet auf dem Dreieck auch recht flott los. Nur seinen fellbezogener Hafermotor mit Vierhufantrieb der am Sisalstrick hängt, scheint den Sinn der Übung nicht ganz zu sehen und zieht die Bremse. Der übergewichtige Knabe am Seilende wird nach hinten katapultiert und landet ... ausgesprochen weich. Hilfsuchend schaut er nun Richtung Papa, der ihm gestenreich eine Fortsetzung der Vorstellung befielt, worauf er sich aufrappelt. Weil das Pferd allerdings immer noch wenig Motivation zeigt, einen Gang zuzulegen, greift das Familienhaupt jetzt wieder ins Geschehen ein. Er wedelt wild mit dem Sombrero, was das Stutchen nun doch schwer beeindruckt. Zumindest macht es jetzt einen Satz nach vorne. Dabei bleibt es vorerst. Jetzt schwenkt Papa wieder den Strohhut. Pferd und Filius bewegen sich hoppelnd über die Dreiecksbahn wie ein Führerscheinanfänger, der den Trick mit dem gefühlvollen Kuppeln noch nicht raus hat. Eine helfende Hand aus den Reihen der Konkurrenz treibt jetzt mit der Gerte nach. Hui, jetzt geht die Luzie ab! Mit angelegten Ohren trabt sie flott los, gewinnt in der langen Geraden an Fahrt und macht jetzt richtig Pace. Das Flodder-Kind versucht aussichtsloser Weise Schritt zu halten, wobei auch seine Leibesfülle in Wallung gerät. Die Hose sitzt zwar, aber die Träger des Hemdchens rutschen über seine runden Schultern bis zu den Ellbogen. Derart gefesselt und seiner Freiheit beraubt, ist er natürlich nicht mehr fähig seine Arme zu bewegen. Stutchen geht indes unbeirrt, wie ein Traber in der Zielgeraden die lästige Bremse, die neben ihr herstolpert ignorierend auf die zweite Runde. Jetzt versucht Senior aber doch, den Knaben, der den Tränen nah ist, zu retten und stellt sich dem Pferd in den Weg. Das gute Tier stoppt auch für eine Sekunde vor seinem Chef und macht dann einen geschickten Schlenker nach rechts drum herum. So schnell wie sein Vierhufer, reagiert der gestresste Junge nicht. Er rennt weiter geradeaus und trifft auf seinen Erzeuger, der seinen Lauf abrupt bremst. Die Wucht des Aufpralls reißt Vater und Sohn von den Füßen. Wie zwei dicke Maikäfer liegen sie auf dem Rücken und ich meine, das sogar die Stute lacht.

Nachdem das ganze Tohuwabohu nach zehn Minuten entwirrt ist, sind wir natürlich wieder hinter der Zeit her. Die Siegerehrung wird nun hurtig durch gezogen. Auf die Mittagspause wird verzichtet, denn die ersten Tropfen fallen und es grummelt in der Ferne, da wo der Himmel schon ganz dunkel wird. Zehn Fohlen-Ringe stehen noch zur Bewertung an. Warmblut, Tinker, Pony, Pleasure und Lewitzer. Hengste und Stuten getrennt.


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Wir disponieren abermals um. Diesmal ist uns keiner böse. Niemand möchte sich freiwillig einen nassen Hintern holen. Hengst- und Stutfohlen werden gemeinsam gerichtet. Lewitzer, Pleasure und Ponies bilden eine Abteilung von zehn Pferdekindern.

Nach einer halben Stunde steht der Sieger fest und wir rufen die acht Tinkerfohlen in den Ring. Sie bleiben unter sich, denn sie sind zahlenmäßig am stärksten hier vertreten. Auch hier ist nach zwanzig Minuten, salopp gesagt, der Käse gegessen.

Das Gewitter kommt näher. Das Gras auf der Bahn wird immer rutschiger. Die Flodders sind mit ihrem Fohlen auch wieder dabei. Der Herr des Hauses hält nun den Kälberstrick wieder in der Faust. Die Richter signalisieren, dass nicht zu schnell gelaufen werden soll, weil die Verletzungsgefahr bei dem jetzt immer schlüpfrigeren Boden doch zu hoch ist. Im ruhigen Tempo kann das Fohlen genauso gut beurteilt werden, argumentieren sie. Flodder-Papa kann das nur recht sein, gibt ihm der Zuckeltrab doch die Zeit und Gelegenheit seinen erloschenen Zigarrenstummel aus der Tasche zu ziehen, um ihn erneut zum Qualmen zu bringen. Er schafft es tatsächlich, ohne seine Vorstellung mit Stute und Fohlen zu unterbrechen, dass der Tabak des Stumpens bei der Schlussaufstellung wieder glüht. Allerdings geht jetzt der erste Schauer runter und droht ihm seinen Schmauchstengelrest zu löschen. Das ist allerdings nicht unsere Sorge, denn wir versuchen nun die Papiere ins Trockene zu retten, bevor die Regentropfen alle Einträge und Notizen zur Unleserlichkeit verwischen.

In aller Einverständnis werden alle vier Fohlen des letzten Ringes kurzerhand zum Sieger ernannt, um eine weitere zeitraubende Siegerehrung zu sparen. Pokale gibt es dank der Zusammenlegung der Ringe sowieso genügend. Und Vater und Sohn der Flodder-Family hatten nicht umsonst gelitten, durften sie doch jetzt auch einen Pokal für ihr Fohlen mit nach Hause nehmen.

Stolz ziehen sie Richtung Anhänger. Interessiert das Transport-Rätsel zu lösen, stelle ich mich in James-Bond-Manier, sozusagen undercover, unter eine Plane mit Sicht auf das Fahrzeug der Familie. Pferd Nummer eins kletterte hinter dem vermuteten Verwandten über die Rampe und wird vom Anhänger verschluckt. Die Stute und das Fohlen ladet Papa jetzt auf. Auch sie finden offensichtlich Platz im Inneren des klapprigen Gefährtes. Aber wie? Der Zaubertrick klärt sich rasch auf, als nämlich Vater und Verwandter die vordere Türe öffnen, um raus zu klettern. Neben den Männern kann man den Schweif und die Hinterfüße eines Pferdes ausmachen! Ein Pferd steht quer im Vorderteil des Anhängers, zwei längs in Fahrtrichtung. Das nennt man eine unkonventionelle ostfriesische Lösung von Transportproblemen.

Der Anhänger wird nun verriegelt und die komplette Familie verschwindet wieder im Bauch des Asconas, der ächzend in die Stoßdämpfer fällt . Ich behaupte, dass es sich hier trotzdem um ein speziell verstärktes Sondermodell handelt. Einzig die Abfahrt gestaltet sich nun schwierig, da die Parkweide mittlerweile sehr glitschig geworden ist. Aber ein großer Trecker löst auch dieses Problem. Allerdings müssen vier der Insassen bis zum Erreichen der Straße aussteigen. Das Gewicht ist offensichtlich für das Bauerntaxi doch zu hoch.

Wie ich den Rückleuchten des Flodderschen Gespannes nachschaue, schweift mein Blick über den jetzt fast leeren Parkplatz, auf den in diesem Moment ein Wagen fährt. Der Zuchtleiter ist angekommen!


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Natürlich ist er zuerst etwas irritiert, als er feststellt, dass die Schau schon vorbei ist, ohne dass er ein Pferd bewerten konnte. Andererseits ist ihm das jetzt wohl ganz recht, dass er gleich zum gemütlichen Teil des Tages übergehen kann.

Dem Regen sei dank, sind nämlich in der Imbissbude eine Menge Leckereien übrig geblieben und strafen meine Worte Lügen. Der Nachmittag wird noch feucht-fröhlich und ich kann, nachdem ich meinen Humor wieder gefunden habe, über die Einlagen der Flodders mitlachen. Allerdings glaubt mir keiner, dass tatsächlich alle drei Pferde auf dem einen Anhänger standen.

Zu vorgerückter Nachmittagsstunde blasen dann alle zum Aufbruch. Es hat auch aufgehört zu regnen und wir Helfer packen noch mal mit an und räumen was eben geht noch mit auf. Bis einer unserer Mitstreiter feststellt, dass er seinen Autoschlüssel irgendwo auf der Weide verloren haben muss. Den Schlüssel wiederzufinden wäre nicht das große Problem, wenn die soeben vernichteten Bierchen nicht die Wahrnehmung der Herren etwas trüben würden. So ist Frau mal wieder auf sich allein gestellt und wird tatsächlich fündig, während Mann noch immer in den Kuhfladen forscht. Ich lasse sie noch ein bisschen suchen. Sicher ist es besser, wenn sie durch die Bewegung an der „frischen“ Luft noch ein wenig nüchtern werden, bevor sie sich ins Auto setzen.

Und einen gewisser Unterhaltungswert ist auch diesen Kaspern nicht abzusprechen. Vielleicht wohnt in manchen von ihnen ja auch ein kleiner Flodder?




ADMINISTRATOR Offline

ADMIN


Beiträge: 135

13.08.2009 21:39
#4 RE: Zuchtzielbeschreibung einmal "anders" (als Gag) Zitat · Antworten

Grade im Net mal wieder was gefunden...
Rassebeschreibung: Das Vollblut

1.Teil: Allgemeines

Das Vollblut (Horsus Galoppus ReXX) entstand
in den frühen reiterlichen Anfängen in
England. Über die Gründe gibt es zahlreiche
Spekulationen: Die guten alten Shire-Horses
passten vom Fleisch-Fett-Verhältnis nicht
mehr in dieKorsagen-Ernährung der damaligen
Zeit und man war die Strickleitern leid
sowie
das Pony-Getrappel und schließlich entdeckte
man, dass es auf dem Festland wohlbesser
schmeckende Biersorten gab – und man
brauchte
geeignete Transporttiere für die Eilkuriere
(so trinkt man dort immer noch aus diesen
Gründen lauwarm...).

Als Basis stand ein Trio an Araber-Hengsten
zur Verfügung – das allerdings die
englische,
reservierte Mentalität vor unüberwindliche
Hindernisse stellte. Araber sind klug und
menschenbezogen - und stehen gerne im
Mittelpunkt!Wie soll man auf so etwas
elegant
aussehen???

Beider züchterischen Überarbeitung gelang es
außerdem, den Vollblütern einen Hals zu
geben
(den sie theoretisch auch vorwärts-abwärts
tragen können), das Aussehen der gebrochenen
Nase wurde korrigiert und letztendlich
erhielten dieTiere auch eine Größe, die in
der Kutsche nicht lächerlich aussieht und
einen Widerrist, der die Zukunft von
Generationen von Sattlermeistern sichert…

Eigenheiten, Eigenschaften & alles, was ein
Reiter wissen sollte…

Das Vollblut verfügt wie der Isländer über 5
Gangarten. Als vierte Gangart zwischen
Schritt und Trab zählt der Schrab; er lässt
sich genau so bequem sitzen wie der
Schweinepass. Nach dem Galopp folgt der
Flach-und-Wech. Ebenfalls so gut zusteuern
und zu kontrollieren wie ein Rennpass, halt
nur 30 Stundenkilometer schneller. In dieser
Gangart nützt auch ein Hilfeschrei nicht
mehr
– wenn man nicht den Mund voller Fliegen
haben will, oder gar riskiert, dass aus
diesemTempo das Pferd kurzfristig stoppt
oder
auf 2 qm Grund kehrt macht.

Die erste Regel beim Besitz eines Vollblutes
heißt:
Beschäftige es – sonst beschäftigt es dich!
Man kann es auch anders formulieren: Ein
Vollblut wird immer reagieren – sinnvoll ist
es, wenn es auf den Reiter reagiert und sich
nix anderes suchen muss.

Die zweite Regel beim Besitz eines
Vollblutes
heißt:
Tutsich nix – gibt’s nicht! Glauben Sie es
ruhig – mit einem Vollblut wird Ihnen beim
Reiten nicht langweilig. Blüter sind an sich
geduldige Tiere – etwa eine Bahnrunde
lang…oder eine halbe Minute im Gelände.

Tiere,bei denen obige Regeln besonders
ausgeprägt sind, nennt man Staun-Hüpfer.
Staun-Hüpfer sind im Gelände i.d.R.
unterbeschäftigt. Den Kopf weit erhoben
suchen sie etwas, vor dem sie staunend
stehen
bleiben könnten, kurz alle Muskeln
durchspannen und dann mit einer 360
Grad-Auswahl davon hüpfen.

Und Sie werden erstaunt sein, wegen was ein
Blüter alles überrascht ist! Notfalls
darüber, dass der Weg eben und gerade ist...

Unerfahrene Reiter neigen dazu, im Anschluss
an das Staun-Hüpfen (mehr sich als dem
Pferdzuliebe!) sich mitBeruhigungsformeln
(„ohh-schön-brav-ist-ja-alles-gut-kein-Proble


m“) die nervliche Überforderung von der
Seele
zu reden. Das Blüterlein, dass sich
ebenentspannt unter ihm schüttelt (na,
Reiter, bist du auch wirklich wach?)
nimmtdieses Gemurmel als Belobigung auf. Und
von Lob will man ja immer mehr haben...

Dem Staunhüpfer begegnet der erfahrene
Reiter
hingegen mit einem einzigen
Wort(fortissimo):

*ja-sack-zement-wirst-du-wohl-den-scheiß-blei


ben-lassen!!!*

(...und vermerkt sich, die Kraftfutterration
auf ein paar Notbrösel zu kürzen...)


Teil2: Umgang und Unumgänglichkeiten

ImUmgang sind Vollblüter unkompliziert -
behaupten alle Vollblutreiter. Man musshalt
nur ein paar Regeln beachten…


a) Personen mit Geschwindigkeitsallergien &
Bluthochdruck sollten Blüter meiden

b) haben Sie Humor! Besser Sie lachen
darüber, wenn sie ausgeschmiert werden…

c) gut gebrüllt ist halb bestraft - Blüter
haben sensible Ohren!

d) seien Sie konsequent, auch wenn der
Blüter
seine härteste Waffe auspackt: DieShow!

Theshow must go on!

Die Show ist eine extreme Maßnahme des
Blüters und wird insbesondere vor Publikum
angewandt. Jedes Pferd legt sich mal mit dem
Reiter an. Der Haffi kann garstig werden,
der
Isi kann sich super-bomben-steif machen –
aber Blüter legen eine tierschutzrelevante
Show hin:

Sie drehen den Andrenalinspiegel etwas auf,
fördern die Schweißausbringung undversetzen
ihre Beine in Gehüpfe. Gleichzeitig
forcieren sie los-reiß-Versuche,rollen mit den Augen
und geben das gänzliche Bild eines Tieres
ab,das vom bösen Reiter misshandelt wird oder
von dem Dinge verlangt werden
(ein20-cm-Gräbelchen), die grundsätzlich
eine Überforderung darstellen. Ziel des Ganzen
ist, dem Reiter ein schlechtes Gewissen und
ihm vor Publikum ein schlechtes Image zu
verpassen.

Erfolglos, wenn Reiter ebenso konsequent
eine Gegenshow hinlegt und überlebt - dann wird
die Sache binnen Sekunden uninteressant und
abgeblasen. Bis zum nächsten Malund zum
nächsten Publikum - the show must go on!

Teil 3: Reit-Frust

Der Vollblutreiter ist Gelände erfahren:
a) er sieht Abkürzungen schon von weitem
(weil er weiß, sein Pferd sieht sie auch)
b) einen Kompass braucht er nicht –
schließlich weiß sein Pferd ja jederzeit wo
es heimgeht (siehe a)

Blüter haben ja grundsätzlich Augenschäden -
sie sind extrem weitsichtig:
Das Ende des Feldweges ist für sie immer
noch
gaaanz weeeit weg - also kein Grund zum
„langsam mal bremsen“ - was heftige
Diskussion mit dem Reiter auslösen kann.

Ersitzt meist in einem Englischsattel –
Westernsättel haben bei den recht kurzen
Vollblütern den Vorteil, gleichzeitig als
Nieren-/Beckendecke zu dienen – undagiert
sehr vorsichtig: Da jede Aktion eine prompte
(Re)aktion des Pferdes unter ihm zur Folge
hat, ist das Reiten so leicht zu lernen wie
das Fliegen eines Hubschraubers: Seitwärts,
Rückwärts, Stepp & Steig – DIE SCHWIERIGKEIT
LIEGT BEIM RUHIGEN GERADEAUS!

Dirigiertwird mit leichten Gewichts-,
Stimm-,
und Zügelhilfen – kommentiert wird diesvom
Pferd mit deutlichem Unwillen bei jedem
Zuviel davon…

Und seit der Zeit jugendlichen Leichtsinns,
wo ein Haflinger-Halter ihm riet, seinPferd
„mal richtig müde zu reiten“ (und er sich
heulend 20 km weit weg von zu Hause befand
und das Pferd grade eben warmgelaufen war-
„wann-geht’s-weiter-wann-geht’s-weiter*)
weiß
er, dass er gut daran tut,sein Pferd ruhig
zu
reiten.

Hinsichtlich ihrer Dressurfähigkeit sind
Vollblüter hochbegabt: Angaloppieren aus dem
Stand können sie ab Fohlenalter, fliegender
Galoppwechsel, Außen- und Kontergalopp –kein
Problem! Nur – sie setzen es meist ohne
Aufforderung und möglichst noch gegen den
Reiter ein (siehe Diskussionen am
Feldwegsende), was einem Abrufen dieser
Fähigkeiten innerhalb einer festgelegten
Dressurprüfung widerspricht. Wär’ ja auch
langweilig!! (siehe Vollblutregel 2).

Irgendwann kommt auch der
Vollblöd-Geländereiter mal in ein Dorf – und
an spiegelnden Schaufensterscheiben vorbei.

Oh!!!

Was er dort in seiner Person und das Pferd
im
Widerschein sieht, hat doch rechtwenig mit
seiner Idealvorstellung von geradem Sitz,
eleganter Reitweise und sauber
aufgerichtetem
Pferd (wie er es aus dem Fernsehen kennt) zu
tun?! Ähnelt wohl mehr einem Kosaken?

Kniefest geschlossen, die Waden weit weg vom
Gaspedal nach vorn gestreckt, den Sitz
leicht
nach vorne gebeugt (bei Staun-Hüpf-Pferden
anzuraten: lieber beim Davon-schießen vor
der
Bewegung als dahinter!) und den Kopf eher
eingezogen als stolz…

Innerlich tief verunsichert und nachdenklich
tritt er also den Heimweg an – wohl
wissend,dass es wohl Leute gibt, die das in
der Not „Reiten“ nennen. Er besitzt aber
genug Eigenreflexion, eine solche Ausrede
für
sich nicht gelten zu lassen.

Nun denn – ein paar Reitstunden in einem
ordentlichen Reitstall sollten das wohl
verbessern helfen...

Teil 4: Ein Solo für Zwei - ausführliche
Gebrauchsanleitung für Vollblutausritte

Ausgangsbasis: Siehe Vollblutgrundregeln 1 &
2 und körperliche Defekte wie
Weitsichtig-und
-hörigkeit.

Inbetriebnahmephase:

Ein Vollblutausritt setzt bei seinem Reiter
Toleranz voraus. Überprüfen Sie bitte vorher
umgehend Ihre psychische und physische
Toleranz (und die Aktualität ihres Test

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